Hans-Jörg Bremer ist der Sohn des ehemaligen Schildermalers Hans Bremer*0) und zugleich der Vorsitzende des Kaninchenzuchtvereins Vetzberg (KZV-H-335). Als er dem Verein beitrat, gehörte er in zur Jugendgruppe. Die gibt es seit 59 Jahren, und sie besteht immer noch. Zwei Mädchen, 12 und 16 Jahre, sind Aktive. Die 12jährige Nele Bockelmann ist die Vereinsmeisterin Jugend für die Rasse „Farbenzwerge“*1). Sie kommt allerdings aus Pohlheim und wurde durch ihre Großmutter, die selber Schiedsfrau ist, zur Kaninchenzucht gebracht. Überhaupt haben die meisten Mitglieder einen familiären Bezug, der sie mit dem Hobby Kaninchenzucht schon in früher Kindheit vertraut machte. Bei den Senioren gibt es natürlich auch einen Vereinsmeister. Er heißt Helmut Scherer und siegte mit der Rasse „Blaue Wiener „*2). Im Verein gab es auch schon Deutsche Meister und sogar Europameister. Die reichhaltige Sammlung von Pokalen im Vereinsheim zeugt davon.

Der Verein hat 34 männliche und weibliche Mitglieder, darunter 14 Aktive. Er führt ein Zuchtbuch über ca. 200 Tiere in 14 Rassen. Dazu gehören Kleine Widder, Kleine und Große Wiener und Weißgrannen*3) (es gibt auch Schwarzgrannen) und natürlich die Farbenzwerge. Bei den Weißen Wienern ist ein auffälliger Farbschlag mit Gelbfärbung dabei, eigentlich Elfenbein. Je mehr das Tier davon hat, umso wertvoller gilt es. Mir fiel das sehr dichte Fell dieser Tiere auf. Weiße Kaninchen haben oft rote Augen. Das heißt, ihnen fehlt das Farbpigment Melanin, sie sind Albinos. Unter den ausgestellten Kleinen Widdern war ein weißes Tier mit blauen Augen. Hier handelt es sich nicht um Albinismus, sondern es ist ein eigenes Gen, das die weiße Fellfarbe mit blauen Augen verbindet.

Kleiner Widder, erkennbar an den Hängeohren

Ich fragte, ob der Verein auch Werbung für sich macht, z.B. in den Kitas. Nun ja, derzeit gibt es in Vetzberg keine, sie soll im März 2026 wieder vor Ort sein. Wäre ja schön für das Jubiläumsjahr von Vetzberg. Anlässlich der 800-Jahr-Feiern wird man wohl einen Familientag durchführen. Neue Mitglieder , die selber Kaninchen halten wollen, brauchen unbedingt die Freude am Tier, vor allem aber müssen sie zuverlässig sein. Die Tiere wollen täglich gefüttert und der Stall regelmäßig ausgemistet werden. Der 2. Vorsitzende Uwe Niemann hat ein „Strickmuster“, d. h. eine Liste, mit der man schon mal theoretisch herausfinden kann, ob Kaninchenzucht das richtige Hobby ist.

Übrigens, so niedlich die kleinen Fellknäuel aussehen: Kaninchen sind keine Kuscheltiere! Sie können richtig zubeißen. Und wenn ihnen was nicht passt, setzen sie auch ihre Krallen ein; und diese Verletzungen sind nicht ohne. Sie kratzen und beißen sich auch gegenseitig. Es gibt etliche Infektionskrankheiten. Dazu gehört z.B. die RHD, auch Chinapest genannt. Myxomatose kommt derzeit in der Region nicht vor. Eine Kombi-Impfung gegen beide Krankheiten wird ab der 5. Lebenswoche verabreicht. Darauf legt man im Vorstand großen Wert.

Links hinten lächelnd: Hans-Jörg Bremer; der Kuchen war sehr gut und sehr preiswert

Zum Schluss sei noch auf die Bundes-Kaninchenschau in Karlsruhe hingewiesen. Mit Stand 2. November sind bereit kanpp 19.000 Tiere angemeldet.

Video: https://www.bundeskaninchenschau2025.de/

Fotos Winfried Senger

*0) Von ihm existiert ein Wandgemälde aus den 1960er Jahren an einer Hauswand in der Burgstraße. Die Bewohner dieses Hauses ließen gerade dem von ihnen angelegten Steingartenbeet (z.B. viele Hauswurz) gegenüber die letzte herbstliche Pflege zukommen.


*1) wikipedia.Farbenzwerg

*2) wikipedia Wiener_(Hauskaninchen)

*3) wikipedia.Weissgrannen

Fotos Winfried Senger, Eveline Renell

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert